Um Rost zu entfernen kommen so genannte Rostumwandler – auch Roststopper oder Rostentferner genannt – zum Einsatz. Was sie sind und wie sie angewendet werden, erfährst du in diesem Artikel.
Wie wirkt Rostumwandler?
Die Oberflächen von Eisen und Stahl gehen mit dem Sauerstoff in der Luft und Wasser eine chemische Verbindung ein. Diese nennt man Oxidation. So entsteht Rost.
Rostumwandler kehren diesen Oxidationsprozess um, oder stoppen ihn (Roststopper).
Der wirksame Bestandteil ist Phosphorsäure.
Daher kannst du eigentlich jede Flüssigkeit, die Phosphorsäure enthält als Rostumwandler einsetzen. Cola zum Beispiel. Allerdings ist die Wirkung nur gering, da der Säuregehalt in Cola zu niedrig ist.
Der Umwandler sorgt dafür, dass Rost wieder in haltbare Eisenverbindungen umgewandelt wird. Die porösen Strukturen verschwinden. Die Oberfläche des Metalls wird wieder glatt. So kann es die Feuchtigkeit nicht mehr halten. Der Rostprozess wird gestoppt. Die durch die Behandlung enstandene neue Oberfläche ist nicht mehr metallisch glänzend, sondern matt.
Zaubern können diese Mittel allerdings nicht. Rost wird nicht wieder zu Metall. Bereits verrostetes Metall ist verloren. Den Rost musst du vor der Behandlung des Metalls mechanisch entfernen.
Neben Phosphorsäure enthalten Rostumwandler Tenside, dir dafür sorgen, dass sich die Flüssigkeit besser auf der Oberfläche verteilt. Außerdem enthalten sie meistens noch Fettlöser und Reaktionsbeschleuniger.
Du kannst auch Rostumwandler bekommen, die sich bereits in Grundierungen und Lacken befinden.
Eine Ausnahme zu den phosphorsäurehaltigen Rostumwandlern ist Fertan. Dieser enthält Tannine.
Früher benutze man Blei, Cadmium und Chromate, um stabile Eisenoxide zu bilden.
Phosphorsäure
Phosphorsäure wird hergestellt aus Rohphosphat und Schwefelsäure/Salzsäure oder Salpetersäure. Alternativ durch Verbrennung des elementaren Phosphors.
Phosphorsäure dient z. B. auch zur Herstellung von Waschmitteln und Dünger. Auch in der Zahnmedizin kommt sie zum Einsatz.
Phosphorsäure ist in hoher Konzentration ätzend. Verdünnt wird sie in der Lebensmittelindustrie als Konservierungsmittel, Säuerungsmittel (Cola) sowie als Säureregulator (E 338) eingesetzt.
Phosphorsäure ist bis auf ihre ätzende Wirkung für den menschlichen Organismus ungiftig.
Tannine
Tannine sind so genannte quantitative pflanzliche Sekundärstoffe.
Sie kommen z. B. vor im Hopfen, in Weintrauben, im Holz und der Rinde von Eichen und Kastanien, in Schwarzem und Grünem Tee.
Rostumwandler Anwendung
Vor der Behandlung mit einem Rostumwandler solltest du losen Rost von der Oberfläche mechanisch entfernen.
Für welches Produkt du dich entscheidest, hängt davon ab, wo du ihn einsetzen willst.
Auch solltest du bedenken, dass sich nicht jeder Rostumwandler mit jedem Lack überlackieren lässt.
Manche Mittel haben eine sehr lange Trocknungszeit.
Der Allrounder unter den Rostumwandlern ist Fertan. Diesen kannst du so gut wie überall einsetzen. Halte dich beim Einsatz von Fertan sehr genau an die Verarbeitungshinweise des Herstellers.
Rostumwandler kannst du – je nach Produkt – mit einem Pinsel, einer Rolle oder einer Sprühpistole auftragen.
Rostumwandler Anwendung in Hohlräumen
In Hohlräumen solltest du auf Fertan oder Owatrol Öl zurückgreifen. Beide haben eine sehr gute Kriechfähigkeit. So stellst du sicher, dass der Umwandler auch wirklich überall hinkommt.